HAAAAAALT – kurz die Zeit anhalten, bitte! Phew – OK, I got this. Die Sache ist die: Es ist irgendwie schon *BÄM* Ende Oktober, die Halloween-Geister stehen ungeduldig vor der Tür, es trudeln bereits diverse Kooperationsanfragen für Adventskalender-DIY’s ein aber ich möchte eigentlich noch ein bisschen Herbstkonfetti verteilen und Herbstplätzchen backen.
Beziehungsweise muss ich euch doch noch UN-BE-DINGT Schritt für Schritt erklären, wie man einen Ofen halbwegs abfackelt und euch mein neues Lieblings-Herbst-Outfit zeigen. Gerade rechtzeitig, so kurz vor Winterbeginn! CLICK
Der Blogger-Chef in meinem Kopf tippt nämlich gerade höchst genervt mit seinem “Seriously-Blick” auf seiner überteuerten Armbanduhr rum. Aus seiner Sicht, ist es jetzt schon viel zu spät, um einen Halloween-DIY-Blogpost zu veröffentlichen, geschweige denn einen “Lasst-uns-den-Herbst-feiern-Leute”-Post.
Eigentlich sollte ich euch jetzt schon eine Idee für einen instagramtauglichen Adventskalender präsentieren, damit ihr auch genügend Zeit habt, um es nachzubasteln. Genau genommen, sollte ich auch schon verheiratet sein um noch knorcke in meinem Traumkleid auszusehen und IM GRUNDE sollte ich irgendwie auch schon schwanger sein, um nicht als Spätgebärende mit einer RISIKOSCHWANGERSCHAFT zu gelten. Boah, ich sag’s euch! CLICK
Neulich, ich so in der Heimat, treffe mich mit einer alten Kindergartenfreundin zum Käffchen wieder, die jetzt by the way schon verlobt – pardon – VERHEIRATET ist (CLICK) und quetsche sie über alles aus: Welches Kleid, welche Location, welcher Antrag, welcher Mann etc. pp. (Ich kenne meine Priotitäten, erst das Kleid – dann der Mann!)
Als sie mir dann alles erzählte, (Ich dabei so: CLICK) warf sie nebenbei noch den fatalen Satz in den Raum:”Und bei dir? Du weißt schon, dass wir jetzt eigentlich als spätgebärende Mütter gelten, die eventuell eine Risikioschwangerschaft haben könnten. Und du wirst an deinem 30. Geburtstag INSTANT graue Haare und Rückenprobleme bekommen. MAUAHAHAHAH!” Ok, der letzte Satz stammt aus meiner Fantasie, aber er gibt genau das wieder, was ich gefühlt habe. Denn, ich sehe da keinen Ring an meinem Finger, meine Freunde der Sonne. CLICK
Es spiegelt auch in etwa meine momentane Lebensituation wieder: Zu spät, zu spät, zu spät. Chronisch zu spät für alles und jeden. Wenn man es jetzt GANZ streng betrachten möchte, komme ich auch jeden Tag zu spät zur Arbeit und müsste mich eher dafür entschuldigen wenn ich mal pünktlich sein sollte, weil niemand damit gerechnet hätte. Zu Spät für Ladenschluss, zu spät für einen Frühstückspost, zu spät für die Druckerei, zu spät in der Kirche. Neverending Story, sag ich euch!
Ich habe dieses Jahr auch zum ersten (und definitiv letzten!) Mal einen Flug verpasst. Das Finanzamt schickt mir schon die 2. Mahnung und droht mir mittlerweile mit Inkasso Moskau, die mir ins Bein schießen, wenn ich meine Steuererklärung nicht innerhalb einer Stunde abgebe. (Muss ich ja jetzt, weil Kleinunternehmer, toll.) Dabei haben wir das eigentlich schon längst getan, nur irgendwas funktioniert da einfach nicht AND I DON’T GET IT. CLICK
Ich habe einfach das Gefühl, mir rennt die Zeit davon. Grade eben springe ich noch vergnügt und unbeschwert mit meinen neuen, schnicken Gummistiefeln in RIESIGE Laubhaufen*, weil ich jetzt endlich Schuhe besitze, die nass werden dürfen. Aber dann werde ich plötzlich von den Kaufhäusern dezent daran erinnert, dass ich eigentlich schon längst für Halloween und Weihnachten gleichzeitig schmücken muss, während die Leute in der Silvester-Party-Whatsapp-Gruppe bereits monatelang auf eine Antwort von mir warten. AAAAHHHHH – WAS PASSIERT HIER?! (CLICK)
*Ok, ok. Er war nicht riesig. In meiner Vorstellung war er doppelt so groß wie ich und befand sich in einem skandinavischen Wald. In der Realität war es ein 10 cm hoher Blätterhaufen am Straßenrand. ANYWAY.
Mir geht das alles viel zu schnell. Es wird die ganze Zeit weltmeisterhaft vorausgeplant und ich habe dabei das Gefühl, keinen Moment richtig genießen zu dürfen. Also halte ich jetzt einfach die Zeit an und ändere meinen Blickwinkel.
Der Blogger-Chef wurde von mir gefeuert, weil der Blog kein Erfolgreiches Unternehmen ist, sondern mein Tagebuch. Ich berichte über schöne Sachen oder Erlebnisse und schenke Inspiration. Manchmal früh genug und manchmal früh genug für’s nächste Jahr.
Weil, wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, bin ich stolz wie bolle, dass ich jetzt ENDLICH in Regenpfützen springen kann, anstatt eine Alternativroute in meinem Kopf zu berechnen. Und ich liebe es mit meinem roten Märchenmantel durch den Herbstwald zu spazieren und mich dabei wie Rotkäppchen zu fühlen. Große Herbstliebe ♥
Ein kuscheliges Flanellhemd á la Luke, ein süßes Spitzentop und ein weicher, karierter Schal – fertig ist Duni’s Herbstoutfit!
Aber ich weiß – you came for the cookies! Seit Wochen lag dieser gutaussehende Herbstausstecher auf meiner Küchenarbeitsplatte* und hat nur darauf gewartet, endlich den Plätzchen-Teig zu massakrieren. OK, sorry. Ich bin schon ein bisschen in Halloween Stimmung. Wir haben nämlich ein ganzes Wochenende lang unsere Wohnung dekoriert um eine anständige Halloween Party schmeißen zu können – So richtig im American Style! Im nächsten Blogpost gibt’s dann mehr dazu. Ich sag nur soviel: Es wird Legen- DÄR! CLICK
*Ja, richtig gelesen. Ich habe ihn noch nicht mal ordnungsgemäß in der Keksausstecher-Dose verstaut, weil ich mich selber immer wieder daran erinnern wollte, dass ich damit noch backen muss :’D
Aber diejenigen, die mich bereits schon ein bisschen kennen, wissen auch, dass meine Rezepte meist unkompliziert sind. (Es sei denn ich mache sowas wie Hanami Petit Four). Ich mag es einfach nicht, wenn ich erst bei Etsy oder in der Metro einkaufen muss, um eine bestimmte Zutat zu bekommen. Ich steh’ auf simple, leckere Sachen. Deswegen braucht es auch eigentlich keine 15 Blogfotos um die perfekte Balance zwischen Text & Bild zu bekommen und genau DESWEGEN rede ich immer elegant wie ein Elefant um den heißen Brei herum. Kommen wir nun zu dem Rezept!
Zimtige Herbstplätzchen
- 300 Gramm Mehl
- 100 Gramm Zucker
- 200 Gramm zimmerwarme Butter
- 1 Teelöffel Backpulver
- 1 Ei
- 1-3 TL Zimt und Kakaopulver
- Optional: Eine Messerspitze Coriander, Kardamom, Ingwerpulver und Anis
Um es gleich vorweg zu nehmen: Bevor ich angefangen habe zu backen, wurde eine Flasche Crémant zusammen mit meiner Schwester geleert. Und da ich bereits unglaublich in Feierlaune bin, musste heute auch schon eine kleine Flasche Champagner dran glauben. Man könnte also sagen, dass ich meinem Ruf gekonnt voraus eile und ich rechne auch damit, weiterhin lustige Champagner-Bildern von euch zugeschickt zu bekommen. CLICK Aber man lebt schließlich nur einmal und sollte das Leben irgendwie feiern! Solange ich nicht irgendwelche komischen Sätewtgvdxjdaod – Pardon. I got this
1. Zuerst vermengt ihr die Butter, den Zucker und das Ei miteinander. Und bitte – holt die Butter einfach ein paar Stunden vorher aus dem Kühlschrank. Trust me on this – ihr wollt schließlich nicht am Ende mit dem Fön in der Küche stehen, die Butter solange erhitzen bis sie flüssig ist und dann wird der Teig nix etc. pp. 😀
2. Dann vermischt ihr die trockenen Zutaten miteinander und siebt sie in das… Ei-… Ei-Butter-Zucker-Gemisch. Am besten lässt sich alles mit dem Knethaken vermengen, allerdings jetzt kommt das Beste: Ihr müsst letztendlich mit euren Händen den Teig verkneten damit er sich zu einer schönen Kugel formen lässt. Kindheitserinnerungen werden wach ♥ Wickelt den Teig in Frischhaltefolie und lasst ihn 10-15 Minuten im Kühlschrank ruhen. Solange könnt ihr den Backofen auf 200 Grad Ober-Unterhitze vorheizen!
3. Eine Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben, den Teig dünn ausrollen (aber nicht zu dünn!), Blätter ausstechen und 10 Minuten lang im Ofen backen! Es duuuftet einfach herrlich nach Zimt und Herbst und Weihnachten und HACH!
4. Optional könnt ihr jetzt noch etwas Butter schmelzen, Zimt & Zucker dazugeben und die Plätzchen darin eintunken. Dann habt ihr eine frostige Zimt-Zuckerglasur 🙂
Um das Rezept nun blogtauglich zu machen, habe ich noch in feinster, detailverliebter Handarbeit das Muster der Blätter in die Plätzchen barbarisch und dämonenhaft lachend eingeritzt. Aber da ich schließlich schon eine halbe Flasche Crémant intus hatte und es mittlerweile Mitternacht war, verließ mich die Motivation nach der Hälfte vom Blech. Düdüm.
Achso ja, ich wollte ja noch erklären wie man einen Ofen halbwegs abfackelt. Nun. Ich wiederhole mich vielleicht, aber eigentlich braucht es dazu nur eine halbe Flasche Crémant. Während der Ofen nämlich fleißig vorgeheizt hat, saß ich – wohlgemerkt – direkt daneben am Küchentisch und habe auf Instagram Nachrichten beantwortet.
Ich bemerkte irgendwann einen unangenehmen Geruch aber Instagram war interessanter. Als der Geruch immer schlimmer wurde, sah ich kurz auf und warf einen gelangweilten Blick in den Backofen, der sich allmählich mit Rauch füllte. Instagram war immer nich interessanter.
Letztendlich war der gesamte Backofen eingenebelt und eigentlich sollte ich nun die Plätzchen backen. Aber irgendwie gehörte Rauch nicht in einen Backofen und was macht man in so einer Situation? Richtig, Herzensmann aka. Ritter in goldener Rüstung holen. Er hat dann den Backofen aufgemacht während ich panisch durch den Flur gerannt bin, weil ich dachte, dass der Feuermelder jede Sekunde angehen wird und wir aus der Wohnung geworfen werden. Somit wäre #DunisAltbautraum ausgeträumt!
Das Ende vom Lied: Die Plätzchen konnten erst um 1 Uhr nachts gebacken werden und ich werde NIEMALS wieder Fettreste im Backofen übersehen! Aber wisst ihr was? Selbst ich, als überzeugte Chipstante und Vollmilch-Schoki-Verweigerer, habe das Marylin*-Plätzchen zu meinem Zimt-Kaffee genossen! Ich möchte einfach noch ein paar von diesen Herbstmomenten aufschnappen, bevor ich einen After-Halloween-Party Blogpost vorbereite und den Adventskalender angehe!
HABT ES FEIN MEINE LIEBEN!
*Marylins :In der Food Photography werden so die Stücke genannt, die am besten gelungen sind und die man auch gerne mal von Nahem zeigt. 😉
P.S. Ist euch auch aufgefallen, oder bin ich die Einzige, die es so spät bemerkt: Es wird nicht mehr allein für Halloween in den Kaufhäusern geschmückt sondern wirklich 30% Halloween 70% Weihnachten?!
Es folgt WERBUNG / unbeauftragt:
- Mantel ist von ZALANDO
- Schuhe sind von HUNTER (original Version)
- Schal & Socken sind von KARSTADT.
- Flanell Hemd & Spitzentop sind von Abercrombie & Fitch
- Blatt Ausstecher gibt es HIER
Caro
Vielen Dank für so viel Herbstliebe und das schöne Rezept. Ich hab’ auf deinem Blog den passenden Post gesucht, um in Herbststimmung zu kommen und et voila 🙂
Ich habe die leckeren Kekse (wirklich perfekt zum Kaffee) mit dem Zimtbrötchengewürz von Just Spices gebacken und einen Blatt-Keksausstecher für Faule verwendet, der gleich noch die Blattadern stempelt.
Die Hunter Gummistiefel haben es mir auch angetan.
Liebe Grüße,
Caro
Svenja
Liebe Duni, vielen Dank für diesen Beitrag. Ich habe laut gelacht und mich gefreut, dass ich nicht die einzige bin, die diesen Herbst noch soo viel machen wollte. Schade, jetzt ist schon fast November. 😀 Aber für Weihnachten, da hol ich alles raus! Morgen fang ich an. Vielleicht auch übermorgen…
Liebe Grüße
Svenja von http://www.lovelysuitcase.de
duni.cheri
Hihi, danke dir liebe Svenja ♥ Ich freu mich dass dir der Post so gefallen hat 🙂 Ich will Weihnachten und die Zeit auch genauso genießen wie den Herbst – da holen wir dann alles raus ;D
Christine
Wie schön die aussehen! Bei mir wären die wohl wieder… eher unförmig! Beim Backen bin ich ja sehr, sehr untalentiert!
duni.cheri
Danke meine Liebe ♥ Ach jeder hat so seine eigenen Stärken 🙂
Anne
Oh liebe Duni, jetzt hab ich so fürchterlich Lust darauf Herbstplätzchen zu backen!! Du beschreibst deine Back-Sessions immer so romantisch
Das mit dem “Immer-für-alles-und-jeden-zu-spät-sein” Thema kenne ich auch gut. Bei allem muss man heutzutage früher dran sein oder eine Deadline einhalten. Die Leute übertrumpfen sich gegenseitig mit ihrer Pünktlichkeit, dass man schon vom Zusehen ganz hibbelig wird. Aber was hat man davon? Man rennt durchs Leben und kriegt gar nix davon mit weil man schon an die nächste Aufgabe denkt. Manchmal möchte auch ich gern die Zeit anhalten können. Mit diesem Thema triffst du bei mir also genau ins Schwarze.
Irgendwie muss man für sich lernen das Leben nach dem eigenen Tempo zu leben. Ausmisten, was unwichtig ist und sich auf die wichtigen Dinge und Menschen konzentrieren und sich selbst in Gelassenheit üben. Ganz nach deinem Motto: manchmal bin ich früh genug dran und manchmal früh genug fürs nächste Jahr 🙂 ❤
LG Anne
(IG: an.ne_28)
duni.cheri
Meine liebe Anne ♥ Hab ganz lieben Dank für den lieben Kommentar! Ich fühle da wirklich mit dir, manchmal denk ich mir auch, was das ganze Rumgehetzte eigentlich soll wenn man nichts mehr entspannt genießen kann… Aber ich will mir jetzt auch wieder vornehmen etwas langsamer zu machen ♥ Ich danke dir für die lieben Worte meine Liebe!
Diana
Lieblings-Duni ,
DIR wünsche ich natürlich von Herzen, dass dein Blog irgendwann in naher (oder ferner) Zukunft zu einem erfolgreichen Unternehmen heranwächst, wenn es das ist, wovon du träumst.
UNS Duni-Fangirls wünsche ich ein klitzekleines bißchen, dass es deine Art von Tagebuch bleibt, weil ich denke, dass es somit zu 100 Prozent die echte und ehrliche Duni ist, die da aus jedem Satz ihre gute Laune versprüht.
Ich finds klasse, dass du dich nicht hetzen lässt, und uns alle dadurch ein wenig entschleunigst.
Warum sollte man auch nicht 3 Tage Halloween feiern, wenn man Lust drauf hat, und den Schoko-Weihnachtsmann boykottieren, dessen Lächeln unter der Folie bei 30Grad im Oktober sicher schon verlaufen ist? ♀️
Ich möchte dich immer feste drücken, weil du es schaffst, dass ich jeden Morgen auf Instagram erstmal schaue, was es bei meiner #dailyduni Neues gibt, dass mich schmunzeln lässt und glücklich macht.
Danke für alles!
Deine Diana
duni.cheri
Meine lieblings-Diana ♥
Was für wunderschöne, liebe und vorallem (!) motivierende Worte! Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich mich über deinen lieben Kommentar gefreut und habe und wie viel mir das alles bedeutet! Ich werde wohl immer diesen Tagebuch-Charakter beibehalten weil ich mich damit auch am wohlsten fühle und ich mich hier ja so austoben möchte, wie ich es mir gefällt ♥ * Widewidewid – ich mach mir die Welt*
Haha, ich seh das ganz genauso wie du – wenn bei 30 Grad die Nikoläuse verkauft werden können, können wir auch 3 Tage lang Halloween feiern ♥ Fühl dich ganz lieb gedrückt, du zuckersüße maus!
Ich danke DIR ♥
Picsarella
Meine zuckersüße Duni,
ich hab Trääänen gelacht!!! Die Fotos sind wie immer klasse und Dein Herbstoutfit MEGA!!! Außerdem beginnt der Winter ja eigentlich erst am 21. Dezember. Deine Kekse sehen suuuuper aus. Ich wünsche Dir eine legen-Däne Halloweenparty und freue mich jetzt schon auf den Post.
Liebste Grüße,
Deine Melanie
duni.cheri
Haha, das freut mich so meine liebe Melanie ♥ Danke für die lieben Worte – ich freu mich einfach so sehr wenn ich damit erheitern kann! 21. Dezember klingt viel besser als das, was man so in den Kaufhäusern wahrnimmt :’D Fühl dich lieb gedrückt meine Süße!
Jovan
Such a beautiful post Duni! Love all the photos! xx
duni.cheri
thank you so much dear Jovan ♥ It really means a lot!