Ich bin jetzt Mutter. Aber ein Teil in mir kommt immer wieder an die Oberfläche. Ob ich ihm jetzt groß Raum schenken will oder nicht, er drängt sich immer wieder in den Vordergrund. Die kreative Macherin mit dem Gehirn, welches pausenlos rattert, und dem fotografischen Auge, das an keiner schönen Szenerie einfach so vorbeilaufen kann. Ich MUSS quasi Dinge erschaffen, neue Sachen ausprobieren, schöne Momente festhalten, Ästhetik & Kreativität ausleben und einfach alles mit der Welt teilen. Sonst fühle ich mich nicht vollständig und schwebe im luftleeren Raum. Und ich bin in der letzten Zeit SEHR viel herum geschwebt.
Mutter sein & das erste Jahr
Auch wenn ich es gewollt hätte, ich habe in den letzten 2 Jahren diesem Teil in mir keinen Raum schenken können. Zuerst hat uns der Hausumbau komplett eingenommen. Und als wir unseren kleinen Prinzi bekommen haben, war ich im ersten Jahr nämlich nur eines: Mutter. Eine Mutter, die sich einfach in ihrem neuen Leben zurechtfindet & überlebt. Es blieb kaum Zeit für mich, meine Hobbys oder meine Leidenschaften und ich habe das einfach akzeptiert. Prinzi ist das Wundervollste, was uns als Familie passieren konnte. Er ist in meinen Augen einfach nur vollkommen und wenn ich ihm am Tag nicht drölfmillionen gesagt & gezeigt habe, wie sehr ich ihn liebe, würde mein Herz womöglich platzen.
Er hat uns wachgerüttelt und uns eine riesige Portion Lebensfreude & Lebenssinn mitgebracht. Für manche ist es die komplette Erfüllung und sie gehen in dieser Rolle so sehr auf, dass sie sich komplett fühlen. Aber mir wurde sehr schnell bewusst, dass ich nicht “nur” Mutter sein kann. Ich muss diesem anderen Teil in mir wieder mehr Raum schenken, der ebenfalls so viel Euphorie in mir weckt. Der mich jedes Mal an der Hand zerrt und sagt “Bleib stehen! Schau! Halte das fest!”, wenn ich hektisch an einer schönen Szenerie mit dem Kinderwagen vorbei hechte.
Nach dem ersten Babyjahr bekam ich durch die Kita ein paar freie Stunden in der Woche. Die hab ich ein halbes Jahr genutzt um durchzuatmen & mich selbst wieder zu finden. Ehrlich, das klingt so cheezy und ich haue hier einfach GENAU die gleichen Klassiker-Sätze raus, die jede Mutter schon mal gebracht hat, aber es ist einfach FOCKIN’ true! Man wird so sehr fremdbestimmt und muss so viel akzeptieren, weil man schlichtweg keine andere Wahl hat, dass man sich danach erstmal wieder sammeln muss.
Die Mutter, die kreative Macherin & das innere Kind.
Ich habe damit angefangen, der kreativen Macherin in mir ab und zu wieder etwas mehr Raum zu schaffen. Die musste aber erstmal damit klarkommen, dass es nicht mehr wie gewohnt einen ganzen Tag nur für sie gab. Geschweige denn ein ganzes Wochenende! Stattdessen gab es immer nur hier und da mal ein paar Stunden, wenn es der Tag erlaubt hat. Und es ist allseits bekannt: Kreativität braucht ihren Flow. Sie braucht den richtigen Zeitpunkt und BLOSS. KEINEN. ZEITDRUCK. Den hat man als Mutter aber leider meistens.
Ich hab mich also erstmal erholt, hier und da etwas kreiert aber die kreative Macherin in mir hatte immer noch zu wenig Platz. Sie hat der Zeit hinterher getrauert, wo regelmäßig gebloggt, gezeichnet, genäht, gebastelt und fotografiert wurde. Diese Zeit hätte ich ihr mittlerweile Stück für Stück wieder einräumen können aber hinzu kommt, dass die unsichere, unselbstbewusste Duni immer wieder dazwischen geredet hat: “Bringt alles nichts. Wird nix. Vergebene Müh. Lass es.”
Ich wollte erst schreiben, dass ich gegen diese Duni gerade ankämpfe, aber das wäre die völlig falsche Sichtweise. Diese Duni ist nämlich wie ein kleines, trauriges, pessimistisches Kind von meiner Vergangenheit, welches einfach nicht richtig wahrgenommen wurde und sich oft nicht sicher gefühlt hat. Ich muss diese Duni an die Hand nehmen und ihr gut zusprechen, damit sie sich endlich sicher fühlen kann. Ich muss liebevoller und zuversichtlicher mit mir sein, was unglaublich schwer ist!
Deswegen war es für mich wahrscheinlich auch immer so unglaublich wichtig, Zuspruch von euch zu bekommen. Jedes positive Feedback, war wie eine Beruhigung für diesen Teil in mir. Daran muss ich noch arbeiten! ♥
Neue alte Wege
Aber das Schöne: Mein Herz pocht gerade ganz doll! Es ist die kreative Macherin in mir, die Luftsprünge macht, weil sie endlich wieder wahrgenommen wird. Je älter Prinzi wird, desto mehr Zeit bekomme ich zurück, die ich jetzt sinnvoll einteilen & nutzen kann. Ich werde jetzt regelmäßig wieder das tun, was ich davor auch getan habe und – wer weiß – vielleicht entsteht daraus etwas ganz Großes. Vielleicht ebne ich damit den Weg zur Selbstständigkeit. Vielleicht bleibt es ein großes Hobby. Nobody knows.
Aber eins ist gewiss: Es wird mich unglaublich glücklich machen, weil ich eine liebende Mutter für das Wundervollste Kind auf der Welt sein darf, und gleichzeitig mich selbst wieder ausleben kann. Ich höre dem Teil in mir jetzt zu, der sich immer wieder bei mir meldet. Es wird jetzt einen Blog-Tag in der Woche geben, wo ich meine ganzen Ideen mit euch teile! ♥ Die Liste ist nämlich lang und wartet nur darauf endlich angegangen zu werden! Auf dem dazugehörigen Instagram-Account wird alles ebenfalls geteilt. Let’s be creative again, ihr Schmubis! Ich hoffe ihr begleitet mich auf dieser neuen Reise – habt es fein!
Belle
Liebe Duni,
als du diesen Beitrag geschrieben hast, war ich schwanger mit meinem kleinen Prinz ☺️. Ich wusste bereits in der Schwangerschaft, dass es mir schwerfallen wird, 100% fremdgesteuert zu sein. Das macht einem ganz schön Angst, auch wenn man sich so unfassbar auf sein Baby freut. Verwirrende Gefühle. Ein Teil von mir dachte, dass ich mich gegen die „freie Version“ von mir entscheiden muss, um die neue Version „Mama“ zu werden. Durch deinen Beitrag und auch durch den Weg, den du aktuell, fast ein Jahr später gehst, wird mir bewusst, dass ich mich nicht entscheiden muss. Ich kann eine liebevolle, strahlende Mama sein und dennoch meine Freiheiten haben.
Liebe Grüße
Yve
Liebe Duni,
seit ich aufgehört habe zu bloggen (als ich Mama wurde) habe ich irgendwie auch keine Blogeinträge mehr gelesen und irgendwie hat ja auch Instagram die Weltherrschaft übernommen. Und plötzlich sehe ich da deinen Account und dachte mir, “Mensch die Duni. Da hast du auch immer so gerne gelesen und dich inspirieren lassen.” Und es ist ja so wahnsinnig viel bei dir passiert seit 2012 meine “kleine” ist inzwischen 7 Jahre alt. Und ich erinnere mich noch ganz genau an die erste Zeit, wo all meine Kreativität auf der Strecke blieb, weil einfach kein Platz dafür war. Aber es wird mit jedem Jahr wieder mehr und inzwischen, habe ich wieder zu mir zurück gefunden. Es ist anders, aber auch schön anders. Ich hoffe du findest auch dich wieder und kannst deiner kreativen Seele wieder ganz viel Platz geben. Glg Yve (kreative)
duni.cheri
Ohhhh liebe Yve ♥ Ich erinnere mich noch SEHR gut! Danke dir für die lieben Worte, das freut mich wirklich ganz arg! Ja Instagram hat den Blog’s leider ECHT die Show gestohlen aber irgendwie ist das alles so kurzlebig geworden und Blogs haben so viel mehr Tiefgang… ich möchte das so gerne wieder erwecken ♥ Fühl dich gedrückt!
Sophie
Endlich hatte ich Zeit mit einem Eiskäffchen in der Hand deinen Blogpost zu lesen ☕️
Und ich bin soo froh das du das hier wieder aufleben lässt & wir dich auf deinem Weg begleiten können.
Ich finde du kannst neben dem Fotografieren & Zeichnen & Nähen nämlich auch ganz wunderbare Texte schreiben. .
duni.cheri
Ohhh ♥ Danke dir liebe Sophie! Das hat so gut getan zu lesen – ich muss oft an deine lieben Worte denken, wenn ich das Gefühl habe, der Text wird nicht gut :’D
Valentina
Ich lese so gern deine Blogposts, und dann auch immer diese tollen Bilder, hach! Wünsch dir ganz viel Freude und hoffentlich nicht zu viel Stress auf deinem Weg.
Alles Liebe, Valentina ♥️
duni.cheri
Danke dir meine liebe Valentina ♥ Das freut mich wirklich sehr zu lesen!
Frau Süßschnabel
Meine liebe Duni,
ich freue mich soooooo sehr, dass Du zurück bist Aber manchmal braucht man eben die Zeit, (wieder) zu sich selbst zu finden. Deshalb wollte ich auch nie Druck ausüben, obwohl ich Deine Blogposts sehr vermisst habe. Aber was man in so einer Situation am wenigsten gebrauchen kann, ist Druck von außen. Zumal Du ja eh einiges an Druck in Form von weniger Selbstbestimmung und Zeit für Dich abbekommen hast. So wundervoll es auch ist, Mama zu sein, so darf man sich und seine Bedürfnisse nicht vergessen – ganz nach dem Motto Happy Mom, Happy Child
Auf jeden Fall werde ich immer da sein und jeden Weg mit Dir gehen und vielleicht klappt es ja sogar mit einem gemeinsamen Projekt mit dem Plotter, ich würde mich riesig freuen
Was ich Dir noch sagen muss : ich bin so dankbar, dass Du so wundervoll bist und ich Dich kennenlernen, wenn auch (noch) nicht persönlich. Du machst die Welt zu einem besseren Ort
Ich drück Dich ganz doll,
Deine Melanie
duni.cheri
Hach meine liebe Melanie ♥ Du weißt gar nicht wie GUT deine Worte jedes Mal tun! Du bist so eine unglaublich treue Seele und hinterlässt wirklich immer so liebe Worte – ich merke das und es bedeutet mir wirklich unglaublich viel! Ich freu mich wirklich sehr, dass du auch weiterhin dabei bist! Das mit dem Plotten machen wir auf jedenfall! Darauf freue ich mich auch schon sehr ♥
Ich hab dich lieb du Schatz! Danke dir für die ganze Liebe all die Jahre!
Annika
Schön das du zurück bist hier.
Toller, ehrlicher blogpost 🙂
duni.cheri
Danke dir liebe Annika ♥
Anna B.
Ganz viel Liebe für diesen Blogpost und deine offenen Worte.
Ich bin mir sicher, dass da ganz großartiges entstehen wird.
In 20 Jahren sehe ich dich schon in einer Mama-Kind-Kooperation mit Prinzi.
Bis dahin nehmen wir dich gerne alle an die Hand und begleiten dich auf diesem Weg.
Fühl dich gedrückt Duni!
Anna
duni.cheri
Hach, meine liebe Anna ♥ Das bedeutet mir ehrlich sehr, sehr viel! Danke für die lieben Worte! Ich hab sogar etwas Gänsehaut bekommen, bei dem letzten Satz von dir – da hat sich das innere Kind wirklich gleich viel wohler gefühlt! Ich drück dich zurück!
Tina
Ich verstehe diesen Drang sooo gut! Ich habe zwar einen sehr kreativen Job, aber mir fehlt in letzter Zeit oft, dass ich so schnell keine Ergebnisse, sprich: ein fertiges ETWAS, zur Hand habe. Auch fehlt mir inzwischen oft der Elan, kreativ außerhalb meines Berufsfeldes zu sein. Mich an neue Dinge heranzutrauen … dabei ist genau das so wichtig für Leute wie uns.
Ich würde auch gerne wieder richtig bloggen, muss ich sagen – aber mein Kopf verknüpft damit direkt eine Erfolgs-Erwartungshaltung. Direkt damit angefangen, dass es doch bitte auch gelesen werden sollte Wenn das nicht passiert, frage ich mich instant: Wozu dann überhaupt? Was völliger Blödsinn ist. Der Weg ist doch bekanntlich das Ziel, oder nicht? Anstatt daraus die Freude zu ziehen. Aber ich brauche da, ähnlich wie du, oft auch das Feedback, um das so zu empfinden Muss ich wohl auch daran arbeiten.
Aber lange Rede, kurzer Sinn: Ich freue mich, dass du wieder bloggst und so motivierst, dem kreativen Ich wieder mehr Raum zu geben – komme, was wolle. ♥️
duni.cheri
Danke dir für die lieben Worte Tina ♥ Ich musste soooo heftig nicken, als ich deine Zeilen gelesen habe! Ich glaube bei dem ersten Punkt, muss man sich einfach Zeit geben, bis man wirklich soweit ist. Kreativität bzw. den Elan dafür zu bekommen, kann man ja leider nie erzwingen, ich seh sie wie Wellen, die kommen & gehen! Bei mir hat es jetzt auch 2 Jahre gedauert bis ich es wieder verspürt habe ♥
Und zum zweiten Punkt: OHJA!!! Bevor ich den Entschluss & diesen Blogpost verfasst habe, bin ich das Szenario & meine Angst davor auch durchgegangen: Wie werde ich mich fühlen, wenn es einfach NOBODY interessiert? Wenn absolut kein Feedback zurück kommt? Wenn ich gefühlt nur mit mir selbst geredet habe? Und da wurde ja genau diese Stimme in mir wieder laut: “Lass es. Bringt nix.” Ich war früher immer sehr wütend auf mich selbst, dass ich so viel Wert darauf lege, aber jetzt weiß ich endlich WOHER das genau kommt. Ich hab diese Angst erst akzeptiert, aber mich dann auf das Schöne konzentriert: So oder so, tut es mir gut mich kreativ auszutoben! Und wenn ich damit IRGENDWANN ein paar andere Menschen IRGENDWIE inspirieren kann, ist das schön! Ich MUSS nichts erreichen, ich lasse mich einfach treiben und schau, was passiert. You never try, you never know. ♥️
Falls du wieder anfängst: Sag mir Bescheid! Blogger müssen zusammenhalten & sich vernetzten, dann ist das Ganze auch viel schöner ♥️
Diana
Liebe Duni,
ich gehe diesen Blog-Weg von Herzen mit dir, und habe sehr bewegt deinen heutigen Beitrag gelesen.
Ich gehöre auch zu den Mama‘s, die im ersten Jahr jeden Tag versucht haben, zu überleben, und manche Tage war das schwer schwer schwer…. Soooooo schwer.
Heute, 9 Jahre später, würde ich die Zeit manchmal gerne zurückdrehen wollen, weil ich jetzt gar nicht fassen kann, wo all die Jahre geblieben sind…. (Verrückt, damals hätte ich alles gegeben, die Uhr schon 3 Jahre vorstellen zu können, in der Hoffnung, dass dann schon alles leichter ist.)
Vielleicht ist das aber auch ein Zeichen dafür, dass ich verarbeitet hab, wie überwältigend, befremdlich, und voller Angst das erste Jahr für mich gewesen ist.
Es gibt Menschen auf dieser Welt, die sind wie die Sonne. Du bist so ein wunderbarer Mensch, Duni.
Mit dir ist es warm, hell, belebend und man hat beschwingte, motivierende Glücksgefühle in deiner Nähe. Auch an Regentagen.
Danke für dein Sein!
Eine dicke Umarmung von Herzen,
(die.da.)Diana
duni.cheri
Oh meine liebe Diana ♥️ Das hat gerade so, so, so gut getan zu lesen! Vielen lieben Dank! Solche lieben Worte gehen einfach runter wie Öl! Ich hab neulich diesen Spruch zu den ersten Baby-Kinder-Jahren gelesen und fand ihn SO treffend: The days are long, but the years are short!
Ich weiß auch noch wie lähmend und einnehmend die Angst nach der Geburt war, wie eine Flut, die einen mitreißt. Ich werde, das alles auch noch aufarbeiten & verarbeiten müssen ♥️ Ich fühl da sehr mit dir!
Danke dir für deine ganze Liebe, ich drück dich ganz doll zurück!