So meine Lieben, ein phänomenaler Trommelwirbel bitte, weil es gibt FINALLY das Rezept für Tahdig: den persischen Safranreis mit einer WUNDERHERRLICHEN Kruste! CLICK Wisst ihr, wie lange ich schon darüber bloggen wollte und nie getan habe? Seit 2014! Ich habe hier in meinem “Blogpost – OFFEN” Ordner seit geschlagenen fünf Jahren Fotos von einer halbwegs-misslungenen Tahdig und meinem absoluten Leibgericht: Sereschk Polo. CLICK
Aber genau das war dann auch der Grund, warum ich nie leidenschaftlich darüber bloggen konnte: Eine blogfähige, ästhetische Tahdig war vor ein paar Jahren immer mit Glück bzw. einem gewissen Risiko verbunden. Hinzu kommt, dass ich früher ja dachte, ich bräuchte für meine Blogbeiträge mindestens 5360 Fotos von ein und demselben Blickwinkel damit er überhaupt gelesen werden kann. CLICK Und eine Tahdig sollte man niemals totfotografieren sondern wirklich INSTANT INHALIEREN!
Aber drei Sachen haben sich nun geändert bzw. ergeben: 1. Wir haben nun ein kleines, nützliches Hilfstool, mit dem uns die Tahdig einfach IMMER gelingt. 2. Ich habe gelernt, dass es keine 5360 Fotos braucht um einen Blogpost zu erstellen, sondern nur 5359. Von denen ich dann 5350 wieder aussortiere. (Spaaaß!) 3. Ich dachte mir “F*ck it!” und habe super-spontan um 17 Uhr* die Tahdig für’s Abendessen zubereitet, irgendwelche Fotografie-Assets zusammengekramt, auf die Schnelle ein Setting aufgebaut und nun einen ganzen Blogbeitrag daraus geschaffen! CLICK
*Definitiv, die ungünstigste Tageszeit mit den suboptimalsten Lichtverhältnissen um ein Blogpost-Fotoshooting abzuhalten.
Was ist eigentlich Tahdig?
Die, die mir auf Instagram folgen, wurden schon so oft mit dieser Schönheit zugespamt, dass sie sich das sicherlich nicht mehr fragen werden. Aber für alle anderen erkläre ich das gerne mal kurz 🙂 Achtung – wörtlich übersetzt heißt Tahdig “Reiskruste”. Und jetzt alle: YOU DON’T SAY? CLICK I know, SENSATION, habt’a nicht gewusst, wa.
Sie ist extrem beliebt unter Iranern und wird in unzählig verschiedenen Varianten hergestellt. Mit Kartoffeln, Brot, Joghurt oder sogar Gemüse. Am liebsten esse ich aber wirklich die ganz einfache Reiskruste ohne viel Schnick-Schnack und auch nicht zu schwarz angebrannt.
Wenn man nämlich meine Bilder mit denen auf Google vergleicht, könnte man direkt meinen, ich habe aus reiner Faulheit einfach lieblos ein paar Berberitzen auf die Tahdig geschmissen anstatt sie mit drölftausend anderen Sachen zu verzieren. Aber, wie schon gesagt, war das Fotoshooting ultimativ spontan und somit seht ihr nun genau das, was bei uns auch wirklich auf den Tisch gestellt wird. Kein großes Tam-Tam, einfach nur eine leckere, simple Reiskruste. (Because: CLICK)
Ein Reiskocher extra für Tahdig
Wir haben früher die Tahdig immer in einem beschichteten (Ich hab’ gerade ernsthaft beim Korrekturlesen “in einem beschissenen Topf” gelesen. Passt sinngemäß aber auch! :D) Topf gemacht und meine Müms macht sie heute noch in einer tiefen Pfanne, nachdem wir sie mit der Reiskruste angefixt haben! Also falls ihr sowas zuhause habt, könnt ihr damit gerne erstmal üben, auch wenn es höchstwahrscheinlich beim 1. Mal nicht perfekt klappen wird. Wie oft unsere Reiskruste schwarz, kaputt oder einfach nicht vorhanden war – ich sag’s euch. Das war immer so eine 50 / 50 Chance und ein kleiner Nervenkitzel beim stürzen! CLICK
Dann haben wir uns irgendwann mal einen persichen Reiskocher angeschafft und ICH. LIEBE. DAS. DING. Man kann damit wirklich nicht viel falsch machen und falls ihr euch jetzt eh schon sicher seid, dass ihr Tahdig genauso lieben werdet wie wir, dann holt euch der Gerät!
Tahdig : Zutaten für 2 Personen
- Tahdig Reiskocher (wir haben DIESEN hier) oder beschichteten Topf
- 2-3 Becher hochwertiger Basmatireis (eignet sich am Besten)
- 3-4 EL Rapsöl, Bratöl oder Butter (KEIN OLIVENÖL! Damit funktioniert es nicht.)
- Optional: 1/2 TL Safranfäden (echter persischer Safran am besten direkt aus dem Iran)
Basmatireis eignet sich für Tahdig am besten, da er möglichst weiß sein muss, intensiv duften und ein langes Korn haben sollte. Die Zubereitung dauert mit dem Reiskocher ungefähr eine Stunde, vielleicht auch etwas weniger. Bei dem normalen, beschichteten Topf mussten wir immer etwas länger warten bis der Reis gar war.
1 / Den Reis in einem Sieb gründlich mit kaltem Wasser ausspülen, solange bis das abrinnende Wasser klar bleibt. Dann in den Topf schütten und mit Wasser auffüllen. Wir messen immer so: Wenn ihr den Finger auf den Reis legt, sollte das Wasser im Topf bis zur ersten Falte nach der Fingerkuppe gehen. 1-2 TL Salz hinzufügen, gut umrühren und so lange kochen lassen, bis der Reis gar ist.
Bei dem Reiskocher drehen wir hier das Rad immer bis zum Ende der Stufe 1. Er kocht den Reis dann automatisch bis zum richtigen Grad und hält ihn anschließend nur noch warm.
2 / Nun machen wir mit dem Stiel eines Kochlöffels ein paar Löcher in den Reis (bis zum Boden) und kippen etwas Öl in die Löcher. Einfach nur einen Schuss in jedes Loch bis es einmal mit Öl aufgefüllt ist und dann wieder verschwindet. Gerne auch ein bisschen über den Reis und in die Ränder. Optional könnt ihr bei diesem Schritt auch die Safranfäden in fein mörsern und mit dem Öl mischen, bevor ihr es zu dem Reis gebt. Auf dem Herd haben wir das Ganze nun ca. 35 Minuten auf Stufe 6 (von 9) braten lassen bevor wir ihn gestürzt haben.
Bei dem Reiskocher drehen wir dann einfach auf Stufe 3 (oder 4, je nachdem wie dunkel es werden soll) und warten ebenfalls 30 – 35 Minuten.
2 / Sobald der Reis nach wenigen Minuten zu dampfen beginnt, den Topfdeckel in ein saubers Küchentuch einschlagen und fest aufsetzen, damit sich die Feuchtigkeit im Tuch sammelt. Den Deckel ab nun nicht mehr abheben, auch wenn die Versuchung noch so groß ist. Nur so bildet sich die herrlich knusprige Kruste am Topfboden.
3 / Die Tahdig sollte nun schon eine schöne Farbe & Konsistenz haben, also wird es Zeit den Reis zu stürzen! Dazu legen wir einen großen Teller auf den Topf und stürzen den Reiskuchen auf den Teller um.
Et voilá – was für eine leckere Schönheit, oder? Für die perfekte Tahdig braucht man – wie für alles im Leben – Übung, Übung, Übung! Irgendwann bekommt man ein Gespür dafür wie lange man sie braten lassen sollte und welche Stufe die richtige ist. Ich hab euch hier jetzt ein paar Richtwerte mitgegeben, die euch schon mal für den Anfang helfen sollten 🙂
Und das hier ist mein ABSOLUTES Lieblingsgericht zu Tahdig: Sereschk Polo! Es war das erste Essen, was die Mama von meinem Herzensmann gemacht hat, als ich seine Familie kennen gelernt habe. Wisst ihr wie schwierig es ist, wenn man gerade die Eltern seines Liebsten zum ersten Mal sieht und einen guten bzw. bescheidenen Eindruck machen will, aber gleichzeitig sein absolutes Lieblingsgericht findet? THE STRUGGLE IS REAL MEINE PEOPLEZ! In Gedanken habe ich die ganze Pfanne schon alleine inhaliert, während ich nur ein ganz kleinlautes:”*hust* Ähm, dürfte ich mir noch etwas Reis nehmen?” rausgebracht habe.
Mittlerweile weiß aber die Mutti von meinem Herzensmann, dass ich für dieses Gericht töten sehr vieles tun würde. Und jedes Mal wenn wir zu Besuch sind, gibt es einmal dieses Gericht mit extra viel Soße. Und mit UNFASSBAR VIEL Wasser im Mund, sage ich: Adieu et bissou, mes chéries! ♥ Bei uns gibt’s heute wieder gebackenen Schafkäse, yam!
Picsarella
Meine liebe Duni,
das klingt sehr lecker. Basmatireis ist mein Lieblingsreis. Hihi, das Maß bis zur ersten Falte, hat mir einen solchen Lachflash beschert, dass meine Umgebung ganz komisch geschaut hat
Dicht gefolgt vom beschissenen Topf Vielleicht möchte er als Nachttopf umfunktioniert werden
Das mit den vielen Fotos kann ich Dir gut nachempfinden. Meine Festplatte quillt davon schon über Aber hey, 146335677865333 Fotos von Mandelblüten und Co. sind ja wohl nicht zuviel, oder?
Allerliebste Grüße sendet Dir,
Deine Melanie ❤️
duni.cheri
Hahaha ♥ Das ist das schönste Kompliment für mich, wenn ich andere zum Lachen (oder in dem Fall sogar Lachflash!) bringen kann ♥ Danke dir für die lieben Worte mein süßes Schatzilein ♥ Der beschissene Topf und ich freuen uns ganz arg 😀
Fühl dich lieb gedrückt!
Katja
Oh, meine herzallerliebste Duni, das klingt absolut phantastisch. Das werde ich sicher nachkochen. Das “Polo” ist ein Hühnchen oder? Das sieht auch mega aus…..ich freu mich schon auf’s Rezept.
duni.cheri
Danke dir liebe Katja ♥ Freut mich dass dir das Rezept gefällt 🙂 Genau, Sereschk Polo ist ein Hühnchen-Gericht, was langsam und schonend in einem Guseissen-Topf zubereitet wird! Ich könnte mich jedes Mal reinlegen ♥
Andrea
sieht das unglaublich gut aus!!!
Wird’s auch bald ein Rezept für Sereschk Polo? Das sieht einfach uuuuunfassbar aus! #dunishofstaatkocht
Wünsch dir noch einen feinen Abend und danke für den tollen Blogpost! 🙂
duni.cheri
Hahaha, wie süß ♥ Danke dir meine Liebe! 🙂
Ich wollte ja auch eigentlich schon LÄNGST über Sereschk Polo einen Beitrag machen nur leider ist es (neben Ghorme Sabzi) so unästhetisch, dass mein innerer Ästhetik-Blog-Monk noch die Krise bekommt 😀 Vielleicht finde ich ja trotzdem einen Weg, hihi ♥ Wünsch dir auch einen schönen Abend!