Neulich trudelte eine liebe Nachricht in mein Postfach, wo mich eine Followerin folgendes gefragt hat: “Liebe Duni, wie hast du diese Babyphase und das Wochenbett überstanden? Ich habe in Erinnerung, dass es dir ja auch eine Weile gar nicht gut ging. Ich laufe momentan auch nur auf Sparflamme. Hab seit ein paar Monaten eine Wochenbettdepression und es fällt mir eh schon so schwer… Unser Junge ist 5 Monate alt und gerade in der 4-Monats-Schlafprogression… ich weiß nicht wie ich das schaffen soll. Wird es denn wenigstens besser oder nur anders schwierig? Entschuldige, dass ich das jetzt hier so bei dir ablade, aber ich habe leider niemanden im näheren Umfeld der auch ein Kind hat und mit dem ich darüber reden könnte.”
Das hat mich jetzt dazu veranlasst, diesen – eigentlich längst überfälligen – Blogpost über das Mutter werden, das Wochenbett und das erste Babyjahr zu verfassen. In DIESEM Blogpost habe ich schon ein bisschen darüber erzählt, aber heute gehe ich noch mehr ins Detail. Es wird also wieder etwas tiefgründiger und vielleicht schaffe ich es ja auch, eine SPUR Humor in das Ganze reinzubringen. Ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass man den DEFINITIV braucht, wenn man das alles irgendwie überstehen möchte. Könnte man im Grunde auf jeden Bereich des Lebens anwenden…
Vor dem Wochenbett
Ich erzähle euch jetzt ein einfach meine Geschichte und von meinen Gefühlen. Vielleicht findet sich ja die ein oder andere wieder. But first: Jede Mami und jedes Kind ist individuell! Ich hatte eine wirklich SEHR schöne Schwangerschaft und hab mir den Ratschlag “Lies dir um Himmels Willen nicht so viel durch!” zu Herzen genommen. Also war ich dementsprechend auch ziemlich tiefen-entspannt, was die Geburt & das Wochenbett anging. Ist ja das Natürlichste der Welt, dachte ich mir, wird also schon irgendwie gut laufen! Ich denke nach wie vor, dass das die richtige Einstellung war und – who knows – vielleicht hatte diese Entspanntheit auch Einfluss auf unseren jetzt-so-entspannten Prinzi.
Was allerdings trotzdem ganz gut gewesen wäre: Eine authentische Vorstellung von dem Wochenbett und dem ersten Babyjahr, statt nur die romantisierte Version vieler Mütter, die das meiste schon wieder vergessen haben. Das hilft werdenden Müttern, damit sie sich nach der Geburt nicht wie im falschen Film fühlen. Natürlich sollte man sich trotzdem nicht ZU VIEL durchlesen und manche Horror-Stories sind wirklich nichts für die Schwangerschaft-Hormone. Die kicken nämlich nochmal anders, sind aber im Vergleich zu den Wochenbett Hormonen ein ABSOLUTER JOKE!
Eine Sache will ich zu Beginn auch klar stellen: Man kann sich NIEMALS 100% auf das vorbereiten, was nach der Geburt passiert. Man kann vorher nicht wissen, wie man sich im Wochenbett fühlen wird, man muss erst in dieses eiskalte Wasser geworfen werden. Eine Geburt wirbelt alles auf und manchmal bekommt man GANZ andere Gefühle, als man es sich vorgestellt & vielleicht auch gewünscht hat. Und das ist VOLLKOMMEN OKAY!
Die Geburt
Oktober 2021, SSW41 – In der Nacht habe ich gemerkt, dass etwas anders ist und ich immer wieder unkontrolliert auf die Toilette rennen musste. Der Puls lag irgendwo bei unmessbar und es kamen die typischen Periodenkrämpfe mit einem dezenten Druck im unteren Rücken. Also hieß es: Ab ins Krankenhaus! Die Hebamme dort lobte noch meine Geburtsvorbereitungen – unwissend darüber, dass Prinzis Kopf einfach mal einen Umfang von 37cm hatte. Ich hing eine gefühlte Ewigkeit an dem CTG und die Wehen wurden immer stärker. Eigentlich fühlen sie sich genauso wie Periodenkrämpfe an, nur DRÖLFZIG mal stärker und mit einem enormen Druck im unteren Rücken. Ich konnte nachvollziehen, warum meine Schwägerin meinte, dass vor allem das „Wegatmen“ so weh tut.
Ich werde nie vergessen, wie GESCHOCKT ich war, als ich den ersten Babyschrei dort gehört habe. I was like: “HIER KOMMEN BABYS ZUR WELT!! BABYS!! Ich BEKOMME EIN BABY?!?” #noshitsherlock Ich war zudem darüber geschockt, DASS mich das so schockiert hat?!?!!! I mean: Was hab ich denn anderes erwartet?! Letztendlich war ich aber so froh, dass man lediglich Babys und keine Frauen schreien gehört hat. Ich stopfte mir noch schnell einen Dattelriegel rein um Kraft für die Geburt zu haben (Großer Fehler.)! Als die Wehen langsam unausstehlich wurden und ich das gesamte Verdauungs-Problem-Programm hinter mir hatte, fragte mich die Hebamme, wie ich zu Schmerzmitteln stehen würde: OFFEN FÜR ALLES, SISTER. Im Entbindungsraum versuchten wir es aber erstmal mit einem warmen Bad zur Schmerzlinderung und nach einem ersten positiven Eindruck meinte ich noch ganz erleichtert zu Mazi:“HEAVEN on Earth! Vielleicht wird’s ja eine Wassergeburt!“ UND DANN: BÄM!!!!1!!11!!! Kamen die Wehen mit voller Wucht zurück und damit gleichzeitig mein kompletter Mageninhalt aus mir heraus (inklusive dem scheiß Dattelriegel). Es zog sich alles unerträglich in die Länge und dann machte ich das, was ich mir vorher schon vorgenommen habe: Ich werde nicht bis zum Äußersten vor mich hin leiden! Um es also mit den Worten von Jordan aus SCRUBS zu sagen: „GEBT MIR DIE VERDAMMTE PDA!!“ Es war die Rettung und die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Es dauerte nämlich noch sage & schreibe acht Stunden bis Prinzi HALBWEGS dabei war, sich auf den Weg zu machen. Acht schmerzfreie, entspannte Stunden in denen Mazi & ich geschlafen, gelacht & gequatscht haben. Ich hab nicht mit dieser Ewigkeit gerechnet, wo einfach NICHTS passiert.
Meine Temperatur war irgendwann bei 38 Grad und die Hebamme meinte dann plötzlich: “Wir legen JETZT los!” Darauf folgte eine halbe Stunde die Geburt selbst! Mazi hinter mir, der mir den Kopf gehalten hat, Hebamme rechts von mir, die alles kontrolliert und mir Anweisungen zum Pressen & Atmen gegeben hat, und ein helfender Arzt DIREKT auf mir, der mich mit seinem gesamten Körper komplett zerquetscht aber dadurch Prinzi in Bewegung gebracht hat. Dank der PDA hatte ich keinerlei Schmerzen, das Pressen war anstrengend aber die halbe Stunde war wie ein easy-peasy Spaziergang. Es war sowieso schon ein ultra seltsames Gefühl aber HOLY SHIT als da einfach mal EIN KOPF (!!) rauskam, war das wie der allergrößte Schock meines Lebens. Hebamme so:“Willst du den Kopf spüren?“ Ich so:“NEIN?! ICH WILL DASS ER RAUSKOMMT!!1!!11!!“ Und dann lag da einfach ein Mensch auf mir drauf. Ein kleiner Mensch. Mazi & Ich brachten nichts weiter raus als Tränen, Freude und drölfmillionen „Oh mein Gott!“‘s
Fun Fact: Die Hebamme hat mich während der Geburt ständig „Diane“ genannt und Mazi & ich mussten lachend feststellen, dass wir in diesem unvergleichlichen Ausnahmezustand beide kurz überlegt haben, ob wir sie korrigieren sollten! „JETZT PRESSEN DIANE!!“ – „ICH HEISSE DUNJA VERDAMMT!!!“ War aber zum Glück nicht unsere Priorität.
Das Wochenbett & die Ängste
Geburtsvorbereitungskurs schön & gut, aber das hier war der einzige Gedanke, der mir nach der Geburt permanent in meinem Kopf herum geschwirrt ist: Ich war ja so naiv! Man muss sich vorstellen, dein Körper leistet nach 9 Monaten Schwangerschaft diesen körperlichen Meisterakt einer Geburt und es geht DIREKT weiter. Keine Erholung, keine Pause! Man wird sofort ins eiskalte Wasser geworfen. Man mag denken: „Ja… aber war dir das nicht bewusst?!“ But believe me, egal wie sehr man sich mental auf das Ganze vorbereitet, es überrascht & überfordert trotzdem. Wir hatten das ultimative Glück, ein ungestörtes Familienbettzimmer zu bekommen aber in der ersten Nacht & am zweiten Tag war ich auf mich allein gestellt. Ich weiß noch, dass ich kurz nach der Geburt die Ruhe selbst war. Ich schluckte meine hochdosierten Schmerzmittel (und viel anderes Zeug) und musste meine Verletzungen bei jedem Gang ins Badezimmer versorgen. Der gesamte Körper war gefühlt ein Schlachtfeld und diese verdammten Hormone – OIDA. Unterschätzt. Nicht. Diese. HORMONE!!!!1!!11!! Ich sprach mir selbst immer wieder Mut zu und neben mir lag dieses zauberhafte Wesen – so ruhig, so friedlich, ohne Geschrei & nur am schlafen. Niemals hätte ich daran gedacht, dass man dieses friedliche Baby, ständig zwanghaft aufwecken “MUSS” um es zu füttern und wie weh mir das jedes Mal tun wird. Es hat sich für mich SO unnatürlich angefühlt aber dem Krankenhaus Personal widersprechen? No way. Unser Prinzi war & ist immernoch ein Anfängerbaby und er macht es mir im Grunde wirklich leicht. Aber das Krankenhaus, die Leute dort und das ganze Drumherum damit er überlebt – das hat mich gebrochen.
Als Mazi am zweiten Tag dazu kam hatte ich meinen ersten Zusammenbruch. Nicht wegen Prinzi, sondern weil mich jeder dort mit seinen unterschiedlichen Informationen total verwirrte & ich mich irgendwann völlig unfähig fühlte, je etwas richtig machen zu können. Geschweige denn meinen Sohn deuten zu können. Mir tat alles weh und es ging nonstop weiter. Mazi war wie immer mein absoluter Fels und Ruhepol und im Nachhinein fanden wir die Tage im Krankenhaus zusammen auch aufregend. Wie wir jedes Mal versucht haben, gemeinsam zu Stillen und überprüft haben, ob er jetzt trinkt oder nicht – das schweißt zusammen. Er hat mich wieder aufgebaut, wenn mich eine unsensible Hebamme zum Heulen gebracht hat. Meine Selbstzweifel, die ich schon mein ganzes Leben lang hatte, waren dort mein größter Feind. Ich hab mich dadurch komplett verunsichern lassen und nicht mehr an mich geglaubt.
Als wir dann vom Krankenhaus entlassen wurden, dachte ich mir erst noch: „Yay! Zuhause wird alles besser.“ Bis wir dann zuhause waren, die Hebamme erst einen Tag später kommen wollte, ich keinen Knopf mehr hatte um eine Krankenschwester zu rufen, wenn ich nicht mehr weiter wusste (Hi, Selbstzweifel!), der Heizstrahler für den Wickeltisch plötzlich nicht mehr funktionierte, Mazi SOFORT zum Baumarkt gefahren ist, Prinzi geschrien hat und ich versucht habe zu stillen. Irgendwie. Das war der Moment, wo mich eine Lawine von blanker Panik überrollt hat. Ich habe mich so unvorbereitet und unfähig gefühlt, ich hatte keine Ahnung, keine Kontrolle und SO. VIEL. ANGST! Ich rannte ins Badezimmer und flehte den lieben Gott an: “Ich brauche JETZT Hilfe!” Fünf Minuten später kam plötzlich meine Müms ins Zimmer und das war eines der größten Glaubenserlebnisse meines Lebens.
In den nächsten 2,5 Wochen war ich ein absolutes Hormon-Frack mit den skurrilsten & absurdesten Ängsten, die mich komplett einnahmen. Voller Selbstzweifel & Unsicherheiten, die mich täglich zum Heulen brachten. Die kleinsten Aufgaben überforderten mich und die ganze Welt war auf den Kopf gestellt. Chaos. Ich war davon überzeugt, dass ich verrückt war. Aus diesem Strudel rauszukommen, schien unmöglich und ich war am Rande einer Wochenbett-Depression. Ich hab täglich unter Tränen für ein leichteres Herz gebetet und dass ich keine zusätzliche Belastung sein möchte, weil ich gemerkt habe, wie sehr sich Mazi & meine Familie Sorgen um mich gemacht haben.
Dir fällt erst auf, um WAS du dir WIRKLICH alles Gedanken machen musst, wenn das Baby da ist. Ich hatte ständig das Gefühl, dass mein Kopf gleich explodiert, dass ich irgendetwas vergesse, dass ich verdammt nochmal die Kontrolle über alles verliere und ich mich nicht mehr absichern kann. Ich hatte keine Anleitung und ich konnte absolut NICHTS damit anfangen, dass ich nach Gefühl gehen soll. WAS IST DIESER FOCKIN’ MUTTERINSTINKT, VON DEM ALLE SO ENTSPANNT REDEN?! Warum bekommen es alle hin nur ich nicht?! Mein Perfektionismus, meine Selbstzweifel, mein Sicherheits-Wahn & meine Angst davor, etwas falsch zu machen, waren die Hölle für mich. Ich kam an einen Punkt, wo ich mir schlichtweg nicht mehr erlaubt habe, so zu fühlen, und gab mir selbst eine Ohrfeige – eine Richtige. Ich wollte wieder stark sein.
Das Stillen
Ich machte mir keine großen Gedanken um das Stillen, aber für mich war klar, dass ich es tun würde. Im Wochenbett merkte ich dann, wie ich es mit jeder Faser meines Körpers UNBEDINGT wollte. Ich wollte meinem Kind das Beste geben, egal wie sehr ich darunter leiden würde. Nur wollte mein Körper nicht so richtig und es half leider auch ÜBERHAUPT nicht, dass daraus eine komplexe Wissenschaft gemacht wurde. Dabei wäre es im Grunde so einfach gewesen, aber durch die falsche Begleitung hat es mich mental & körperlich an meine absoluten Grenzen gebracht. Ich hätte vorher nie erahnen können, wie unfähig & schuldig man sich automatisch fühlt, wenn es nicht funktioniert, und wie absolut KONTRAPRODUKTIV ES IST, dass dir jede Krankenschwester & jede Hebamme etwas völlig anderes sagt.
Krankenschwester so:“Ja super, das klappt, der Kleine trinkt, weiter so!“
Hebamme 30 Minuten später mit SO EINEM BLICK CLICK:“Der trinkt nicht, der nuckelt nur und wenn du so weiter machst, bekommst du einen Bandscheibenvorfall, du musst die 3. Liegeposition probieren.“
Ich so:“Aber… ich dachte… die was? WIE?! HILFE! WIE UNTERSCHEIDE ICH TRINKEN & NUCKELN?!“
Obwohl ich schon kurz nach dem positiven Test nach einer Hebamme für das Wochenbett gesucht habe, hatte ich ZERO Auswahl und bekam letztendlich die völlig Falsche für mich. Abgeklärt, unsensibel, desinteressiert und grob. Als ich nämlich schon total verunsichert da auf der Couch saß, hat sie mir mit ihrem skeptischen Blick noch mehr das Gefühl gegeben, ich sei die unfähigste Person auf der Welt. Während ich also krampfhaft versucht habe, alles richtig zu machen, hat sie ernsthaft Mazi schulterzuckend & kopfschüttelnd angelacht, weil sie einfach nicht verstehen konnte, dass ich so durch den Wind war. Und ich wurde nur in dem Gedanken bestärkt: Ich bin verrückt & unfähig.
Ich geriet in eine Routine, wo ich wie eine Milchkuh alle drei Stunden an der Milchpumpe festsaß und ihn gleichzeitig mit der Flasche zufüttern musste. Das machte ich 1,5 Monate lang mit, gab ihm soviel von mir wie ich konnte, aber dann hatte ich genug. Es war mentaler & physischer Stress und ich hatte die ganze Zeit die tickende Uhr in der Hosentasche. Wenn wir gerade auf der Couch zusammen kuschelten wusste ich: In 20 Minuten muss ich ihn weglegen & mich wieder an die Pumpe setzen. Mir raste jedes Mal das Herz, wenn ich 30 Minuten lang an die Pumpe gefesselt war und Prinzi gleichzeitig ein Problem hatte, ich mich aber nicht darum kümmern konnte. Als dann meine neugekaufte Pumpe nach 2 Wochen mitten in der Nacht kaputt ging, der zweite Stillversuch zur absoluten Hölle wurde und ich die Schmerzen eines Milchstaus die ganze Nacht zu spüren bekam, war das mein Zeichen und ich musste eine Entscheidung treffen. Es musste Aufwand & Nutzen abgewägt werden. Als dann die Entscheidung fiel: „Ab jetzt Flasche & 100% Prenahrung!“ war das der große, finale Wendepunkt. Ich konnte soviel & solange mit meinem Prinzi kuscheln & spielen, wie ich wollte. Ich war endlich schmerzfrei, erleichtert, etwas selbstsicherer / zuversichtlicher und so unendlich dankbar & glücklich. Mazi & ich teilten uns die Nachtschichten, ich hatte meinen Körper wieder komplett für mich selbst und Prinzi war nicht von mir alleine abhängig.
Rückblickend hätte ich mich für das Wochenbett lieber um eine einfühlsame Stillberatung als um eine Hebamme gekümmert!
Das erste Babyjahr
Nachdem das Wochenbett gemeistert wurde und ich wieder mehr gelacht als geweint habe, konnten wir das erste Babyjahr beschreiten. Wir haben das Glück, dass Prinzi wirklich ein sehr pflegeleichtes Anfängerbaby war und er es uns auch jetzt noch sehr leicht macht. Ich weiß, dass ich die intensive Zei mit ihm sehr genossen habe und dort diese ultimative Liebe & Verbundenheit geschaffen wurde. Der Mama-Instinkt hat sich nach und nach entwickelt und ich wurde immer stärker & selbstsicherer. Nichtsdestotrotz hatten auch wir schlaflose Nächte, Schlafstörungen und einen generellen Schlafmangel, der dich einfach super dünnhäutig und nicht leistungsfähig macht. Mein Endgegner sind immernoch die Krankheiten. Als Mama krank zu sein und TROTZDEM Nachts aufzustehen und den Tag überstehen zu müssen ohne richtige Erholung ist einfach Next Level Scheiße. Aber selbst DAS geht ab einem gewissen Alter vorbei. Es gab viele Nächte, wo ich heulend wach war und dachte:”Ich überstehe das einfach alles nicht! Ich will das NIE WIEDER erleben!” Wenn man in dieser Phase drin steckt, scheint es nie ein Ende zu nehmen und man fühlt sich gefangen. Aber man schafft so viel mehr, als man sich zutraut, und es geht vorbei, denn: Es ist nur eine Phase!
Wir hatten unseren Tiefpunkt, als Prinzi 7 – 9 Monate alt war. Konstanter Schlafmangel, Prinzi war gefühlt mit ALLEM unzufrieden und wollte 24 / 7 bespaßt werden. Man hatte einfach absolute keine Pause, es sei denn, der andere Partner übernimmt. Ich wollte in dieser Phase so oft kündigen und hab mich deswegen verloren und gleichzeitig schuldig gefühlt. Es hat total an unserer Basis gekratzt und es musste sich einiges ändern. Wir haben uns neu positioniert und mit jedem Monat wurde es besser & leichter. Jedes Baby wird irgendwann lernen zu essen, zu laufen, durchzuschlafen und zu KOMMUNIZIEREN! MY GOODNESS! Freut euch auf die Zeit, wo ihr nicht mehr Rätsel raten müsst, sondern wo sie dir einfach SAGEN können, was sie wollen. Mit 18 Monaten hat Prinzi angefangen durchzuschlafen (Hab gehört, das ist öfters so der Meilenstein in diesem Alter) und das war natürlich der größte Game Changer. Dann bekommt ihr nämlich DAS zurück, was euch wieder zu normalen Menschen macht. In dieser Zeit habe ich radikale Akzeptanz gelernt. Das ist ein extrem gutes Gefühl, wenn man es geschafft hat, Umstände aller Art einfach zu akzeptieren wenn du keine andere Wahl hast.
Als dann die Kita anfing und Prinzi sich plötzlich immer mehr selbst beschäftigen & selbstständig spielen konnte, habe ich einen RIESEN Teil von mir selbst zurückbekommen. Ich war nicht mehr “Nur Mama” sondern auch wieder ein bisschen Duni. Jetzt, nach 2,5 Jahren, fühle ich mich wieder wie ich selbst. Nur mit dem Bonus, dass ich zusätzlich die Mutter von einem wundervollen Jungen sein darf. Ich genieße jeden Tag und jedes Wochenende. Der Alltag ist stressfreier und es macht einfach nur Spaß, die Welt mit unserem Schmubs zu entdecken. Das Wochenbett und das erste Jahr sind einfach HART, aber ich kann euch versichern: Es wird so viel leichter & schöner! Haltet durch! ♥
Last but not least…
Die Probleme die man mit sich selbst herum trägt, kicken in dieser Zeit besonders. Es ist kein Geheimnis, dass im Grunde jeder Mensch eine Therapie bräuchte, aber ich finde, werdende Eltern sollten UNBEDINGT eine machen. Ich bin seit einem Jahr selbst in Therapie und arbeite dort einfach alles auf, um eine gute Mutter sein zu können und nicht meine Ängste & Probleme auf Prinzi zu übertragen. Kinder sind wie ein Schwamm. Sie saugen jede Stimmung und jedes Verhalten auf und übernehmen automatisch bestimmte Muster. Meine Selbstzweifel & Unsicherheiten haben mir das Wochenbett erheblich erschwert und wäre ich zu dieser Zeit gefestigter gewesen, hätte ich mir selbst auch mehr vertraut.
Und weil ich in meiner Kindheit mit sehr viel Stress, Ängsten und Streitigkeiten konfrontiert wurde, triggert mich Disharmonie & Frust enorm. Die muss Prinzi aber durchleben dürfen um sich gesund zu entwickeln und ich darf nicht wie eine Helikopter-Mümsi ständige für Harmonie sorgen. Das alles und noch viel mehr lerne ich in der Therapie. Ich kann es euch wirklich nur ans Herz legen eine zu machen – egal wie klein & leicht euer Ballast auch sein mag! ♥ PUH! Das war jetzt mal ein wuchtiger Blogpost. Darauf ein Glas Rosé und wir hören uns das nächste Mal wieder ihr Schmubis – habt es fein!
Anonymous
Liebe Duni,
ich habe (noch) kein Kind, aber interessiere mich sehr für das Thema “Mutterschaft”. Danke, dass du deine Gedanken zur Anfangszeit so offen und ehrlich teilst. Es nimmt mir jetzt schon den Druck, dass immer alles perfekt laufen muss. Ich finde es sehr beruhigend zu lesen, dass sich manche Dinge auch einspielen müssen/ können / werden.
P.S.: Ich finde es immer so schön von dir und Mazi als Team zu lesen. Ihr wirkt wirklich wie ein perfekt eingespieltes Team #goals 😀
<3
duni.cheri
Awww! Ich hab mich so sehr über die lieben Worte gefreut ♥ Vielen lieben Dank! Genau, das ist auch wirklich die beste Einstellung für das Ganze. Hihi, und danke für das Lob für unsere Team-Ehe ♥ Ich bin auch wirklich sehr dankbar für den Herzensmann, auch wenn uns das erste Jahr wirklich an unsere absoluten Grenzen gebracht hat und wir wirklich VIELE Tiefpunkte hatten, schweißt es so sehr zusammen, wenn man auch DAS zusammen übersteht!
Claudia
Liebe Duni, das Wochenbett hat bei mir ähnlich heftig gekickt und das Stillproblem hat mich auch zur Pumpe geführt. Das waren harte 2 Monate.. Wie wahnsinnig dünnhäutig ich war. Wie sehr ich mich von den (wahrscheinlichen) Erwartungen der Familie aufreiben lassen habe… und wie viele ungefragte Meinungen und Tipps man von vor 30 Jahren bekommt…
GENIESS ES!!! …genau…
Danke für deinen ehrlichen Blogpost. Du sprichst mir mit vielen Worten direkt aus der Seele! Für mehr Ehrlichkeit und Selbstliebe!
duni.cheri
Danke für deine lieben Worte liebe Claudia ♥ Das bedeutet mir wirklich sehr viel! Es tut auch einfach unglaublich gut, nicht alleine damit zu sein!
Jessica
Liebe Duni,
das hast du ganz toll geschrieben. Ich bin total gerührt.
Unsere Erfahrung im Krankenhaus war echt genau so! Wir waren total überfordert, weil uns alle was anderes gesagt haben. Und bei mir war es zwar nicht meine Hebamme, die ruppig war, sondern die Nachtschwester, aber das hat mich auch echt geprägt. Unser Sohn ist nun fast ein Jahr alt und wir haben mal wieder eine etwas schwierigere Phase… Aber deine Worte haben mich sehr hoffnungsvoll gestimmt. DANKE für deine Offenheit.
duni.cheri
Das bedeutet mir so viel! Danke liebe Jessica für deine lieben Worte ♥ Halte durch – es kommen wieder schöne & einfachere Zeiten auf euch zu ♥ Ich drück dich!
Frau Süßschnabel
Meine liebe Duni,
vielen Dank für diesen großartigen Blogpost!!! Ehrlich, offen, authentisch und mit viel Herz! Damit hilfst Du vielen Neu-Mamis und werdenden Mamis bestimmt sehr! Nicht so, wie die stark romantisierten Bilderbucherzählungen in denen kein Platz für das wahre Leben ist!!! Genau so unterstützen sich Frauen gegenseitig und nicht indem man immer nur erzählt wie makellos das ganze Leben verläuft, denn das gibt es nirgends.
Fühl Dich ganz lieb umarmt!!!
Deine Melanie
P.S. Deine Änderungen am Blogdesign sind toll geworden
duni.cheri
Danke dir meine liebe Melanie ♥ Ich hab mich so über deine lieben Worte gefreut! Und ich freu mich natürlich auch, dass dir die Arbeit am Design aufgefallen ist!! ♥
Lisa
Ich hab den kompletten Blogpost einfach so sehr gefühlt, aber was mich fassungslos zurück lässt ist das Verhalten deiner Hebamme. Unglaublich, dass man so wenig Einfühlungsvermögen besitzen kann. Unter den starken Hormonschwankungen nach einer Schwangerschaft kann einen sowas wirklich locker in eine Wochendepression lenken.
Zur Therapie: Dank dir hab ich vor knapp einem Jahr auch eine Therapie begonnen und konnte sie vor zwei Wochen beenden, weil es mir endlich wieder richtig gut geht. Ich kenne mich jetzt selbst viel besser als je zuvor und hab endlich das Gefühl zurück ich selbst zu sein. 10/10 ❤️
duni.cheri
Awww ♥ Du Liebe! Ich fühl mich wirklich geehrt und freu mich so, dass ich dir zu diesem Schritt weiter verhelfen konnte – ehrlich! Danke dir für die lieben Worte ♥
Rahel
Danke für deine Ehrlichkeit. Genau das muss einfach normalisiert werden das man darüber ehrlich reden kann ohne das es direkt als Horrorstory abgetan wird. So viele deiner struggels teilen wahrscheinlich die meisten Mamas. Bei dem einen ist es das stillen, beim nächsten das schlafen oder irgendwas anderes aber das nicht alles rosarot ist und das normal ist ist die wichtigste Botschaft die werdende Mamas und vor allem Mamas die gerade in dieser Phase sind hören und ja es ist alles eine Phase das sag ich mir bei meiner 3 jährigen auch noch immer mal wieder
duni.cheri
Du sagst es liebe Rahel! Genauso ist es und damit fühlt man sich auch einfach weniger allein ♥ Danke dir für die lieben Worte!
Rhena
Danke Duni für den Blogpost. Ich habe noch vier Wochen bis zur Geburt und lese nicht viel, aber das war so schön ehrlich 🙂
duni.cheri
Das bedeutet mir so viel ♥ Danke dir!
Sab
Liebe Duni, ein toller Blog Post und doch unendlich traurig zu lesen an welche unsensiblen Personen du geraten bist, innerhalb der Geburt, danach und dann noch deine eigene Hebamme. Unfassbar, so mit einer frischgebackenen Mama umzugehen. Es ist soooo schade, dass man dich damals nicht unterstützt hat und dir Mut zugesprochen hat.
Fühl dich fest umarmt. Ich wünsche dir, dass du so etwas nie wieder erleben musst ❤️
duni.cheri
Ja, ich bereue es auch ein bisschen, dass ich nicht an liebevollere Menschen in dieser sensiblen Zeit geraten bin… aber auch das wurde irgendwie überwunden und ich versuche jetzt einfach im Hin & Jetzt zu leben und die Zeit zu genießen ❤️ Danke dir für die lieben Worte meine Liebe! Ich drück dich!
Anne
Danke für deine Worte! Ich Rutsche gerade von einer Stillkrise in die nächste und fühle mich schon schuldig, wenn ich nur daran denke, auf 100% Pre umzusteigen… es tut gut, zu lesen, dass es nicht nur bei einem selbst Schwierigkeiten mit dem Stillen gibt ❤️
duni.cheri
Du Schatz ❤️ Fühl dich ganz fest gedrückt! Ich weiß genau wie schlimm diese Gefühle sind und wie schrecklich sich das auch für mich angefühlt hat… Aber glaub mir, auch das geht vorbei! Prinzi ist der Beweis, dass daran absolut NICHTS verwerfliches ist und dass es für dich auch eine Riesen Entlastung sein kann ❤️
Anonymous
Ohne das ich Mama bin, fühle ich mir dir, habe einen Klos im Hals und Tränen in den Augen. Du berührst so wundervoll mit deinen Worten und man kann jeden Moment die Emotionen fühlen ♥️ Danke, dass du uns am Mama sein teilhaben lässt und Mut gibst.
duni.cheri
Danke, danke, danke dir für die lieben Worte ♥ Das geht runter wie Öl meine Liebe!
Sarah
Liebe Duni, du sprichst mir aus dem Herzen! Ich bin im Jahr 2022 das erste Mal Mama geworden und es wirft einfach alles durcheinander: die eigenen Gefühle, die Beziehung zum Partner, die Beziehung zu sich selbst, Freundschaften… Und nichts und niemand kann einen darauf so richtig vorbereiten. Am ehesten schaffen das ehrliche Erfahrungsberichte (wie deiner), die weder alles romantisieren noch verteufeln.
Es ist wie du geschrieben hast: manchmal sitzt man da und möchte einfach kündigen. Aber man wächst an seinen Aufgaben. Und es WIRD wirklich besser, schon allein, weil man selbstsicherer in der neuen Rolle als Mama wird.
duni.cheri
Danke dir liebe Sarah ♥ Das tut wirklich gut zu hören! Generell fühlt man sich einfach so viel besser, wenn man weiß: Man ist NICHT alleine und NICHT verrückt, wenn man das alles durchmacht. Andere struggeln ganz genauso ♥ Fühl dich gedrückt!
Julia
Ich fühle einfach alles an diesem Bericht das Wochenbett, das Stillen und die erste Zeit waren einfach so so krass. Es wäre schön wenn mehr Frauen einfach ehrlicher darüber berichten würden was da kommen kann. Danke dir für diesen ehrlichen Einblick!!!
duni.cheri
Mui ♥ Danke dir liebe Julia! Das wünsche ich mir ehrlich auch, mir hätte das damals sehr geholfen!